Informationen zur Psychotherapie

Was ist Psychotherapie

Psychotherapie ist ein wissenschaftlich anerkanntes eigenständiges Heilverfahren für die Behandlung von psychischen, psychosozialen oder psychosomatisch bedingten Störungen und Problemen. Das Ziel besteht meist darin, bestehende Symptome und Leiden zu lindern oder zu beseitigen, in Lebenskrisen zu helfen und die persönliche Entwicklung und Gesundheit zu fördern.

Anders ausgedrückt könnte man auch sagen, Psychotherapie ist eine Behandlungsmethode zur Förderung von persönlichem Wachstum, welches aufgrund unterschiedlichster Ursachen gestoppt oder behindert wurde. Durch die Auseinandersetzung mit sich selbst, mit der eigenen Lebensgeschichte, mit persönlichen Zielen und Ressourcen wird die Entwicklung wieder verstärkt in Gang gesetzt. Symptome sind dabei meist wichtige Warnzeichen, die nicht einfach beseitigt gehören sondern zuvor in ihrer Bedeutung erkannt und verstanden werden sollten.

Welche Methode, welche(r) Therapeut(in)?

Es gibt in Österreich mittlerweile über 20 verschiedene vom Bundesministerium anerkannte Psychotherapiemethoden. Ausschlaggebend ist nicht die Methode an sich, sondern entscheidend ist für das Gelingen der Psychotherapie neben der Kompetenz der PsychotherapeutIn in erster Linie die Beziehung zwischen KlientIn und TherapeutIn.

Wenn Sie sich also im Rahmen eines Einzelgespräches wohl fühlen und den Eindruck haben, gerne wiederzukommen, dann ist das ein wichtiger Indikator für das Gelingen der Therapie. Wenn Sie hingegen unsicher sind, besprechen Sie das oder machen Sie lieber noch ein anderes Erstgespräch aus.

Sollte es jedoch noch unklar sein, was Sie brauchen und ob Sie überhaupt eine Psychotherapie machen möchten, dann geht es vorerst um eine genaue Abklärung und Indikationsstellung. Dies kann beispielsweise in einer Beratungsstelle wie Insieme Beratung erfolgen.

Anwendungsgebiete

Die Gründe sich für Psychotherapie zu entscheiden, sind vielfältig. Häufig steht das Gefühl im Vordergrund, einem Problem oder einer Herausforderung nicht mehr gewachsen zu sein. Dieses Gefühl kann sich über viele Jahre verfestigt haben oder es hat sich im Zuge einer akuten Krise erst kürzlich entwickelt. Hinzu kommt in vielen Fällen ein starker Leidensdruck, der auch von körperlichen Beschwerden begleitet sein kann. Allmählich reift der Wunsch, etwas verändern zu wollen.

Im Folgenden haben wir einige Beispiele für mögliche Beschwerden zusammengestellt:

Mögliche Indikationen für Psychotherapie

  • Mangelndes Selbstvertrauen bzw. Selbstunsicherheit
  • Gefühle von Überforderung oder Erschöpfung (scheinbar ausweglose Situationen, Burn-out-Symptomatik, Schlaf- und Konzentrationsstörungen)
  • Ängste, die belasten oder einschränken, sowie Panikattacken
  • Depressive Symptome – Gefühle von Antriebslosigkeit, Traurigkeit, Freudlosigkeit
  • Suizidgedanken
  • Akute Krisen oder belastende Umbruchsituationen – z.B. schwere Krankheit, Verlust durch Tod, Trennung/Scheidung, Jobwechsel/Arbeitslosigkeit, Familiengründung etc.
  • Lebens- und Sinnkrisen – Gefühle von innerer Leere und Orientierungslosigkeit, oder Probleme mit einer bestimmten Lebensphase (Erwachsenwerden, Älterwerden…)
  • Süchte und Essstörungen
  • Erfahrungen von Gewalt, Missbrauch oder andere traumatische Ereignisse
  • Psychosomatische Symptome wie z.B. Schmerzen, Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hauterkrankungen, gynäkologische Beschwerden, Schwierigkeiten im Verdauungsbereich etc. ohne organischen Befund
  • Schwierigkeiten im Umgang mit einer körperlichen Erkrankung und deren Folgen – chronische Erkrankungen, Krebserkrankungen…
  • Probleme in Beziehungen – in der Paarbeziehung, mit Kindern, am Arbeitsplatz (Mobbing) etc.
  • Sexuelle Probleme
  • Wunsch nach Selbsterfahrung bzw. sich selbst besser kennen zu lernen.